Viele Leiden, wie z.B. Erschöpfung, chronische Verletzungen/Schmerzen wie auch Schlaganfälle sind auf eine mangelnde Kommunikation zwischen Körper und Geist zurückzuführen. Die Lücke zwischen Körper und Geist, von vielen von uns als normal empfunden, verursacht eine Lebensweise, bei der wir nicht wirklich auf unseren Körper hören. Viele der schützenden Nachrichten, die zwischen dem zentralen Nervensystem und dem Rest des Körpers ausgetauscht werden, können so nicht bewußt wahrgenommen werden. Bevor wir Schmerzen verspüren oder krank werden, hat unser Körper unzählige Signale gesendet; je weniger diese gehört werden, desto „lauter“ werden sie.
Die funktionierenden Mechanismen des Körpers und sein Kommunikationssystem mit dem Geist sind vielschichtig und die Wege, wie sie zusammenarbeiten, sind erstaunlich. Die funktionierenden Mechanismen des Geistes: der psychomentale Mechanismus (Gedanken, Gefühle und Verhalten) und der sprachliche Mechanismus: (die Deutung und das Verstehen von allem durch das Wort) arbeiten sehr unterschiedlich zu dem des Körpers. Z.B. die Logik der Dualistik (heiß/kalt, offen/geschlossen, gut/böse) und die lineare Logik der psychisch-mentalen /linguistischen Mechanismen stimmen nicht mit der Logik des Körpers überein, wo alles tendentiell nebeneinander existieren kann, ohne als Gegensatz empfunden zu werden. Die vorherrschende Idee, dass der Geist den Körper beherrschen muß, betont die Unterschiede ihrer Funktionsprinzipien und macht sie unvereinbar. Dieser Typ hierarchischer Zusammenarbeit zwischen Körper und Geist führt zu einer gestörten Kommunikation und endet in einem nicht gut funktionierenden Körper.
So kommt es zu einer Dysharmonie innerhalb des Körpers, zwischen Körper und Geist und zwischen dem Individuum und der Umgebung. Ein Beispiel ist die einseitige Funktion des Körpers und der Sinne, wie die Überbetonung bei der Benutzung von Händen und Augen und die Vernachlässigung/Untätigkeit des Restes des Körpers – unsere überaktive Wahrnehmung der Außenwelt durch Sehen, Berührung, Gehör, Gefühl, Geschmack und unser unterentwickelter Sinn unseres Selbstinneren z.B. durch Kinästhesie, Sinn für die Position im Raum, Bewußtsein von Körperorganen. Bodylistening ist eine Mischung verschiedener Körper- und therapeutischer Methoden (z.B. Pilates, T´ai chi ch´uan, Alexander, Feldenkreis), Bewegungstechniken (z.B. Release, Limon, Axis Syllabus, Yoga), Improvisation und chorologischer Studien. Es schließt Übungen ein zur detaillierten Wahrnehmung, Achtsamkeit und Regulation des Muskel-/Skelett-/Atem-/Kreislauf-/Nerven-systems. Es bietet auch Techniken zur selbständigen Erhaltung dieser Fähigkeiten in der weiteren Entwicklung. Der Kurs geht ein auf die Erfordernisse und Entwicklungen jedes Einzelnen.
Im Allgemeinen arbeitet Bodylistening auf drei Ebenen:
– die Diagnostik-Ebene: den Körper und seine Tiefenverbindung zu analysieren, um die Hauptursachen der verschiedenen Körperstörungen herauszufinden
– die Therapie-Ebene: a) Körper und Geist neu ordnen , um nach un nach Lösungen zu finden, die unbegrenzt anwendbar sind und selbst unter ungünstigen Bedingungen anwendbar bleiben b) Technik und Kenntnisse für die Behandlung zukünftiger Schwierigkeiten zu entwickeln
– die vorbeugende Ebene: Körper/Geist - Techniken vertiefen, um eine wirksame Verbindung zwischen Körper und Geist zu fördern, um so Gesundheit zu erhalten und Krankheit zu verhindern.
Durch die Pflege unserer Bodylistening-Fähigkeiten können wir uns wieder mit der natürlicherweise in unserem Körper innewohnenden kostbaren Weisheit verbinden – besonders kostbar, wenn die Weisheit des Körpers mit den psycho-mentalen /linguistischen Mechanismen eins ist in harmonischer Koexistenz, denn dann zeigt sich eine naturgegebene Neigung zu Gesundheit und Selbstheilung.